Über uns

Wie alles begann


Weil es euch da draußen gibt und Ihr mein Räucherwerk nicht nur kauft, sondern offensichtlich auch gerne benutzt, habt Ihr mir die Möglichkeit gegeben mein anfängliches Hobby ab ca. 1990 zum Beruf zu machen. Eure Anregungen und genauso eure Kritik haben mich immer beflügelt neue Wege zu gehen. So entstand 1994 die erste Serie Räuchermischungen, von denen die meisten heute noch im Sortiment sind. Anfänglich oft als „esoterischer Spinner“ belächelt, fand dann im Laufe der Zeit diese alte und „vergessene“ Form der Aromatherapie doch den Weg zurück in die Herzen der Menschen.

An den Rezepturen hat sich seitdem nichts verändert. Lediglich viele Kräuter die verwendet werden sind mittlerweile aus kontrolliert biologischen Anbau. Von Anfang an war ich bestrebt nur gute Zutaten zu verwenden und dem bleibe ich auch treu, versprochen. Ob man einer Mischung ansieht, dass „Lavendel extra“ drin ist war mir immer egal, für mich war immer nur wichtig zu wissen, er ist drin. Ich wollte nie einen Preis für die schönste Verpackung gewinnen, sehr wohl aber für den besten Inhalt. Ihr habt es gespürt und gerochen und so sind für viele von euch meine Mischungen zum täglichen Begleiter geworden.

 Der Markt bietet wie immer viele Möglichkeiten etwas gut und teuer aussehen zu lassen, aber billig zu sein. Ob in einer Mischung naturreiner oder synthetischer Kampfer verwendet wird ist nur schwer nachzuweisen, geschweige denn zu sehen. Ob Drachenblut „rein und unverfälscht“ ist oder gestreckt – man sieht es nicht. Für mich war das nie eine Frage und ich werde auch in Zukunft keine Kompromisse eingehen. Die Schreiben, die ich von vielen zufriedenen Anwendern erhalten habe, bestärken mich in dieser Ansicht.

Die intensive Beschäftigung mit diesem Thema schuf mir zudem die Möglichkeit viele fantastische Menschen kennen zu lernen, die mich größtenteils, auch heute noch auf meinem Weg begleiten. Für mich war es nicht nur „Zufall“, sondern eine übergeordnete Kraft, die mich immer zur richtigen Zeit, an die richtigen Orte, zu den für mich wichtigen Menschen, führte. So sehe ich mein Schaffen auch nicht als Arbeit, sondern als Berufung. Alles was ich im In- und Ausland erreiche kann ich mit euch teilen. Immer wenn ich wieder einmal einen besonderen Rohstoff oder Artikel entdecke, freue ich mich auf dessen bzw. auf eure Resonanz.

Der Respektvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen und selbstverständlich auch mit den Menschen die damit ihren Lebensunterhalt verdienen hat dabei oberste Priorität.


Aber ohne die zahlreichen Kunden, ohne euch,

wäre dies alles nicht möglich und hierfür bin ich von Herzen dankbar.

Adlerholz


Mein Interesse für Adlerholz & japanische Räucherstäbchen begann Anfang der neunziger Jahre mit einem kleinen Fläschchen unbekannten Inhalts. Ich hatte vor kurzem meinen ersten Laden eröffnet. Das anfängliche Sortiment umfasste ätherische Öle und das bisschen Räucherwerk, das damals in Deutschland zu kaufen war. Zu dieser Zeit boomten gerade die Öle, Aromatherapie war ein großes Thema geworden. Räucherstäbchen oder gar purer Weihrauch wurden selten verlangt, an den einen haftete noch das siebziger Jahre „Hippie“ Image, am anderen hing für viele, der verstaubte Mief der Kirche.

Eines Tages besuchte mich mein Freund Walter um sich meinen Laden anzusehen. Er hatte ein Geschenk dabei, das mein Leben verändern sollte.Walter verkaufte damals Autos nach Dubai und nachdem die Geschäfte für alle Beteiligten erfolgreich waren, schenkte ihm einer der Geschäftspartner dieses Fläschchen. Da er selbst nichts damit anzufangen wusste, bekam ich es. Beim öffnen stieg mir ein unbeschreiblicher Duft in die Nase, der mich nie mehr loslassen sollte. Mein Geruchssinn war im erkennen von Düften durch die Arbeit mit ätherischen Ölen einigermaßen geschult, doch was sich hier seinen Weg ins Gehirn bahnte war meinem olfaktorischem Gedächtnis gänzlich unbekannt. Eine Flut von Aromen überschwemmte mich, Anfangs süß wie reife Früchte, im zweiten Angeruch süß-sauer wie gegrillte Paprika, dann wieder balsamisch-warm mit einem würzig-holzigem Unterton. Es gelang mir nicht die unterschiedlichen Aspekte dieses Geruches zuzuordnen und somit blieb die Herkunft dieses komplexen Duftes für mich ein Geheimnis.

Es wurde erst Monate später, ich war noch keinen Schritt weiter, durch einen Zufall gelüftet. Ein Pärchen war im Laden. Mubarak, orientalisch gekleidet und Manuela, wie sich herausstellen sollte, schnupperten sich im Laden durch mein Sortiment. Er entdeckte das kleine Fläschchen auf dem Arbeitstisch, auf dem ich, wenn nichts los war an meinen Mischungen aus ätherischen Ölen experimentierte. Sein Gesicht wurde plötzlich freundlicher und mit einem breiten Grinsen sagte er: Oh, this is a really good scent!

Mir lief es gleichzeitig heiß und kalt den Rücken runter, ich war wie elektrisiert. War dieser Araber, durch eine Fügung des Schicksals in meinen kleinen Laden geführt, des Rätsels Lösung? Einige Kaffee und Tees später wusste ich, ja, er war es. Die Fragen, die mich schon Monate beschäftigten, sprudelten aus mir, wie aus einem Gebirgsbach während der Schneeschmelze. Ohne Luft zu holen überrollte ich Mubarak damit. Was ist das? Woher kommt es? Wie wird es hergestellt? Wo kann ich es kaufen?

Mubarak, dem meine freudige Erregung nicht verborgen blieb, beantwortete geduldig all meine Fragen. Der geheimnisvolle Inhalt des Fläschchens war das zähflüssige Destillat von einem äußerst seltenen Holz. Oud, auch Ud oder Gaharu genannt, bei uns unter dem Namen Adlerholz bekannt. In den arabischen Ländern ein sehr begehrter, exklusiver Duft.Da mich die Fügung an diesem Tag wohl besonders mochte, bekam ich noch eine unglaubliche Zugabe. Mubarak wusste woher mein Fläschchen stammte, vom King of Gaharu, einem Parfüm- und Adlerholzhändler aus Dubai, wo er als Soldat stationiert war und in dessen Geschäft er die Mitbringsel für Manuela besorgte. Er versprach mir den Kontakt herzustellen und so dauerte es nur einige Monate, bis ich meine erste Lieferung des kostbaren Holzes in Händen hielt. Nachdem ich in Abwesenheit jeglicher Vernunft alles verkaufte was ich irgendwie zu Geld machen konnte und sämtliche Familienmitglieder zum wiederholten Male für eine meiner verrückten Ideen erfolgreich anpumpte, war es nun endlich soweit. Ich erhielt für den Gegenwert meines Hab und Gutes je 50 Gramm bestes Adlerholz aus Kambodscha, Vietnam und Malaysia.

Bis die Lieferung eintraf nutzte ich die Zeit, zum einen um den King of Gaharu mit meinen zahllosen Fragen per Fax zu quälen, zum anderen versuchte ich in der Literatur etwas über Adlerholz in Erfahrung zu bringen.

Bei meinen Recherchen stieß ich in diesem Zusammenhang immer wieder auf Japan. Ich erkannte, dass Adlerholz, dort Jinkoh – sinkendes Holz genannt, elementar in der Duft - Kultur Japans verwurzelt ist. Ich machte mich auf die Suche nach japanischen Firmen die Räucherwerk vertreiben und landete schließlich bei der Firma Shoyeido in Kyoto. Diese, weit über Japan hinaus bekannte Firma, beliefert in mittlerweile zwölfter Generation den Kaiserhof Japans mit erlesenem Räucherwerk. Da ich schon nach kürzester Zeit, entgegen aller Prognosen, meinen „Adlerholz-Schatz“ gewinnbringend verkaufen konnte, nutzte ich, von abermaligen Unkenrufen meiner Familie begleitet, die Gelegenheit für mein nächstes unternehmerisches Abenteuer. Dem Import japanischer Räucherstäbchen. Das Kopfschütteln und die Einwände meines Umfeldes konnte ich nachvollziehen, denn was war von jemanden zu halten, der sich für den Gegenwert eines Kleinwagens ein paar Päckchen Räucherstäbchen ins Regal legt?

Aber ich spürte, die Zeit ist reif. Rückblickend bin ich dankbar, dass meine Neugier und der Drang, sich mit diesem wohlriechenden Thema zu beschäftigen, mein Leben ungemein bereichert haben.

Ich hoffe in Zukunft auch das Ihre.

Feuersandgeschichte


Es war irgendwann in den 90igern. Ich war mit meiner damaligen Lebensgefährtin zu Besuch bei Ihren Eltern in Italien. Ich war gerade dabei an meinem Buch zu schreiben und beschäftigte mich mit den Elementen in Bezug zum Räucherwerk. Feuer = Kohle; Erde = Räucherwerk; Luft = Rauch, sogar das spirituelle 5. Element, Äther, ist vorhanden. In Form der Gedanken, Wünsche und Gebete die wir beim räuchern mit einbringen, manifestiert sich auch dieses Element. Doch ein Element fehlte: Wasser. Ich machte mir meine Gedanken wie man auch dieses Element bei einer Räucherung verfügbar macht um eine runde Sache zu haben. So saß ich am Strand in einem Stapel von Büchern, das Diktiergerät in der Hand und war ziemlich ratlos. Ich unterhielt mich mit Marion darüber, dass ich gerade feststecke und irgendwie keinen Plan habe wie ich weiterkomme. Da sagte sie: was willst du denn, ist doch ganz einfach, du SITZT auf dem Element Wasser. Das war des Rätsels Lösung, die Idee zum Feuersand war geboren. Der Sand symbolisiert das Element Wasser und endlich sind alle 5 Elemente vereint. Zudem hat der feine Sand weitere positive Eigenschaften: Er belüftet die Räucherkohle, somit brennt diese gleichmäßig ab. Auch das Räuchergefäß verschmutzt nicht so stark, da sich keine Harze festsetzen. Bei der Heimfahrt hatten wir die ersten 100 Kg Sand mit im Gepäck, füllten diesen in Tüten ab und verkauften ihn im Geschäft als Zubehör. Die Kunden fanden diese Idee super und so mussten wir uns bald wieder auf den Weg machen um Nachschub zu besorgen. Dies war sehr aufwändig, in den Anfangsjahren holte ich den Sand noch direkt aus dem Wasser, breitete ihn auf Planen zum trocknen aus, füllte ihn in mitgebrachte Säcke und Wannen, suchte am Strand Muscheln, die wir als Zugabe mit einpackten und fuhr wieder nach Deutschland. Das war zwar nicht wirklich ein Geschäft, aber ich wollte unbedingt an dieser Idee festhalten. Die entstehenden Unkosten wurden durch ein paar Tage Kurzurlaub ja wieder wettgemacht. Die Nachfrage nach unserem Feuersand mit echtem Meersand war im Laufe der Jahre so angewachsen, dass dies so nicht mehr zu bewerkstelligen war. Ein weiterer Zufall in meinem Leben half. Wir waren von Marions Eltern eingeladen das Osterfest mit Ihnen in Italien zu verbringen. Die Bäder in der Region öffnen meist zu diesem Termin. Wir waren ein paar Tage vorher dort und ich ging schon mal zum Strand um die Lage zu peilen. Ich sah, dass die Besitzer ihre Bauten im Winter mit feinmaschigen Netzen schützen, damit sich nicht so viel Sand auf den Terrassen, den Umkleidekabinen und den kleinen Restaurants absetzt. Gut für mich, der Wind bläst den Sand wie durch ein Sieb, hinter den Netzen bilden sich dadurch Haufen feinsten Sandes, frei von Verunreinigungen. Also sofort die Schaufel geholt und losgelegt. Mit so wenig Arbeit hatte ich noch nie so schnell so viel Sand “geschürft”. Dies war, um meine Kunden weiterhin mit Feuersand zu versorgen, das Modell der Zukunft. So fahre ich nun meist schon im März, in der noch kalten Jahreszeit, dorthin um Nachschub zu besorgen. Da es mittlerweile um größere Mengen geht habe ich natürlich mit den Besitzern der Bäder gesprochen und um Erlaubnis gefragt. Diese habe ich gegen eine stattliche Gebühr, in Form von feinstem Grappa, auch erhalten und so wird es auch weiterhin den Feuersand mit echtem Meersand von World of Incense geben.


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